Departmentkolloquium

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Am Mittwoch, den 27. Januar 2021, findet das nächste Departmentkolloquium statt, zu dem Sie herzlich eingeladen sind. Vortragen werden Dr. Silvana Weber zum Thema „Starke Frauen, schöne Männer?
Auswirkungen stereotyp(in-)konsistenter Darstellungen in Comedy, Werbung, Instagram & Co” und Christina Schulte, M.Sc. zum Thema „Trauma bewältigen – geht das auch online? Entwicklung und Evaluation eines Online-Trainings für Jugendliche und junge Erwachsene mit PTBS”.

Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt: https://fau.zoom.us/j/92272466129?pwd=VTBrcVdndGNoQTJjamw5Qld2U2crdz09

Kurzlink: https://bit.ly/2XQrgWd
Meeting-ID: 922 7246 6129
Kenncode: 707629

Zeit: 18.15 – 19.45

 

Kurze Zusammenfassung der Vorträge:

Starke Frauen, schöne Männer? Auswirkungen stereotyp(in-)konsistenter Darstellungen in Comedy, Werbung, Instagram & Co

Trotz gesellschaftlicher Veränderungen halten sich stereotype Darstellungen verschiedener sozialer Gruppen (z.B. basierend auf Gender, Alter, ethnischer Gruppen) in TV, Werbung und auch neuen Medien hartnäckig. In Comedy-Sendungen werden beispielsweise oft auf humorvolle Weise Stereotype kommuniziert und bestimmte soziale Gruppen abgewertet, während sich auf sozialen Medien Nutzer*innen selbst stereotyp darstellen. Welche Auswirkungen können stereotype, aber auch counter-stereotype Mediendarstellungen auf unser Denken und Verhalten im Alltag haben? Welche Rolle spielt dabei die Identifikation mit einer positiv oder negativ stereotypisierten Gruppe? Der Vortrag gibt anhand sozialpsychologischer Theorien und Befunde einen Überblick über mögliche Auswirkungen der Rezeption stereotyp(in-)konsistenter medialer Inhalte unter verschiedenen Randbedingungen. Meta-analytisch zeigen sich kleine bis mittlere Stereotype Threat und Stereotype Lift Effekte, ausgelöst durch die mediale
Kommunikation von Stereotypen. Unter Berücksichtigung des Zusammenspiels von Humor und Social Identity Threat zeigen sich beispielsweise negative Effekte von sexistischer Comedy auf die kognitive Leistung von Frauen. Darstellungen sportlicher Erfolge von Frauen (Stereotype Boost) und sportlicher Misserfolge von Männern (Stereotype Lift) in sozialen Medien können hingegen die Motivation junger
Leistungssportlerinnen positiv beeinflussen. Ebenso kann eine stereotypinkonsistente sprachliche und bildliche Gestaltung von Werbung für Gründungsevents die Selbstwirksamkeitserwartung und das Interesse von Frauen an der Startup-Szene steigern. Da das Zusammenspiel zwischen Mediennutzung und Identität, insbesondere hinsichtlich neuer Medien, noch nicht hinreichend erforscht ist, sollen praktische und theoretische Implikationen sowie weitere Forschungsfragen diskutiert werden.

 

Trauma bewältigen – geht das auch online? Entwicklung und Evaluation eines Online-Trainings für Jugendliche und junge Erwachsene mit PTBS – Konzeptvorstellung

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwerwiegende Störung, die nach dem Erleben eines traumatischen Ereignisses bei Menschen jeder Altersstufe auftreten kann. Bleibt sie, insbesondere im Kindes- und Jugendalter, unbehandelt, kann sie die weitere emotionale, soziale und gesundheitliche Entwicklung der jungen Menschen maßgeblich beeinträchtigen. Doch obwohl es wirksame Therapien für die PTBS im Jugendalter gibt, nimmt nur eine Minderheit der betroffenen Jugendlichen psychotherapeutische Hilfe in Anspruch. Gründe für diese Versorgungslücke stellen zum einen strukturelle Barrieren, wie mangelnde Therapieplätze und lange Wartezeiten, aber auch einstellungsbezogenen Barrieren, wie Angst vor Stigmatisierung und Schamgefühle, dar. Internetbasierte Interventionen könnten eine vielversprechende Möglichkeit darstellen, diese Lücke zu verringern: sie bieten größere Anonymität und sind leichter zugänglich, können zeitlich und örtlich flexibel eingesetzt, sowie besser skaliert
werden. Bedenkt man, dass die überwältigende Mehrheit deutscher Jugendlicher Zugang zu mobilen Geräten hat und technisch versiert ist, könnte ein Online-Training das Potential haben, noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene bei der Bewältigung posttraumatischer Symptome mit evidenzbasierten Methoden zu unterstützen. Ziel unseres Projekts ist es demnach, ein Online-Training für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 21 Jahren mit PTBS zu entwickeln („StAR“ – Stärken, Aufarbeiten und Rüsten für die Zukunft) und dessen Machbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit zunächst in einer Pilot-Studie zu untersuchen und auf Basis dessen weiterzuentwickeln. In diesem Vortrag soll das Konzept für das Online-Training vorgestellt werden. Eigene Ideen, Anmerkungen, Kritikpunkte und weitere Anregungen zu dem Thema sind herzlich willkommen!